Pränatale Herzeingriffe

Das Kinder-Herz-Zentrum  Linz ist in Europa das größte Zentrum für pränatale Herzeingriffe mit mehr als 180 durchgeführten Eingriffen. Alle Eingriffe hier wurden von mir gemeinsam mit dem Institut für Pränatalmedizin durchgeführt.

Hier erhalten eine ausführliche Beratung:

  1. ob ein intrauteriner Herzeingriff indiziert bzw möglich ist
  2. wie dieser durchgeführt wird
  3. über die komplette Organisation: Terminvereinbarung, Unterkunft, Finanzierung

Dehnung / Eröffnung einer Herzklappe beim ungeborenen Kind

Wie wird dieser Eingriff durchgeführt?

Bei diesem Eingriff wird eine Hohlnadel durch die Bauchdecke der Mutter in die Fruchthöhle und dann durch die Brustwand des Kindes in eine kindliche Herzkammer  eingeführt. Durch die Hohlnadel wird dann ein Herzkatheter in die Herzkammer und durch die zu dehnende Herzklappe vorgeschoben. Durch mehrmaliges Aufblasen des Ballons an der Katheterspitze erfolgt dann die Dehnung. Anschließend werden Katheter und Nadel wieder entfernt.

Wie wird dieser Eingriff überwacht?

Die Überwachung erfolgt ausschließlich durch Ultraschall.

Erhalte ich eine Vollnarkose oder eine lokale Betäubung?

Eingriffe werden immer in Vollnarkose durchgeführt. Ein Aufklärungsgespräch erfolgt durch NarkoseärztInnen am Tag vor dem Eingriff, auf Wunsch auch schon früher.

Spürt das Kind Schmerzen?

Das Kind wird durch die Vollnarkose ebenfalls betäubt und spürt daher keine Schmerzen.

Welche Komplikationen können beim Kind auftreten?

1) Blutungen: durch den Einstich kann es zu einer Blutung in den Herzbeutel kommen. Sollte der Herzbeutelerguss sehr groß sein, müsste dieser mit einer 2. Nadel punktiert und abgesaugt werden

2) Rhythmusstörungen: es kann im Laufe des Eingriffs zu Störungen des Herzrhythmus kommen, meist in Form eines sehr langsamen Herzschlags. In diesem Fall müsste dem Kind direkt ins Herz oder in die Nabelschnur ein Medikament verabreicht werden.

3) Bildung eines Blutgerinnsels in der Herzkammer: kommt es zur Bildung eines solchen Gerinnsels, ist die Sicht beeinträchtigt und der Eingriff muss abgebrochen werden. Diese Gerinnsel lösen sich innerhalb von 1-2 Wochen ohne Therapie wieder auf.

Besteht die Gefahr, dass das Kind während oder kurz nach dem Eingriff stirbt?

Ja, das Risiko bei diesen Eingriffen beträgt ca. 5-6% 

Welche Komplikationen können bei der Mutter auftreten?

1) Es handelt sich hier prinzipiell um dieselben Komplikationen wie bei einer Fruchtwasserpunktion: vorzeitige Wehen, vorzeitiger Blasensprung und Infektion der Fruchthöhle. Diese sind extrem selten und bei all unseren Eingriff bislang noch nicht eingetreten

2) Da es aufgrund der Kindeslage notwendig sein kann durch die Plazenta zu gehen, kann es auch hier zu Blutungen kommen.

Was passiert nach dem Eingriff?

Nach dem Eingriff werden die Herztöne des Kindes überwacht und Ultraschallkontrollen durchgeführt. Je nach Situation ist eine Entlassung nach 2-3 Tagen möglich. Es werden dann weitere Kontrollen gemeinsam mit ihrem betreuenden Arzt, Ärztin oder Zentrum vereinbart. Geburtsort, -zeitpunkt und –art werden erst später, je nach Verlauf festgelegt.

Ist mein Kind nach dem Eingriff herzgesund?

Nein. Je nach Diagnose, können wir den Zustand verbessern, aber nicht heilen. Nach Herzklappendehnungen / Herzklappeneröffnungen sind nach der Geburt praktisch immer weitere Eingriffe notwendig: neuerliche Dehnung von Herzklappen mittels Herzkatheter, Korrektur oder Einsetzen einer neuen Herzklappe, Anlegen eines Shunts etc. Welcher Eingriff in ihrem speziellen Fall notwendig werden wird und wann, wird ihnen noch genau erklärt werden.

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